Kryptogeldbetrug über eine Milliarde US-Dollar: Genesis zahlt zwei Milliarden

Mit einem Investmentprogramm für Kryptogeld soll Genesis Opfer um eine Milliarde US-Dollar erleichtert haben. Zur Entschädigung soll deutlich mehr Geld fließen.

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Zerbrechende Bitcoin-Münze

(Bild: maxtrks28/Shutterstock.com)

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Die New Yorker Generalstaatsanwältin hat sich mit dem bankrotten Kryptogelddienst Genesis darauf geeinigt, dass bis zu 2 Milliarden US-Dollar an geschädigte Kunden und Kundinnen fließen sollen. Das teilte das Büro von Letitia James am Montag mit und ergänzte, dass davon allein in New York mindestens 29.000 Menschen profitieren könnten.

James hat Genesis vorgeworfen, Teil eines Betrugssystems gewesen zu sein, mit dem Menschen um insgesamt eine Milliarde US-Dollar betrogen wurden. Mit den zwei Milliarden US-Dollar soll die zwischenzeitlich in den Konkurs gegangene Firma nun dafür sorgen, dass die Geschädigten jeweils so viel Geld bekommen, wie ihr Kryptogeld heute wert wäre.

Der Einigung vorausgegangen ist eine Klage der Attorney General gegen Genesis, den Kryptogelddienst Gemini und den Genesis-Mutterkonzern DCG. James hat den Firmen vorgeworfen, hunderttausende Menschen mit einem Investmentprogramm namens Gemini Earn betrogen zu haben. In dessen Rahmen konnte Genesis Kryptogeld geliehen werden, dass gewinnbringend investiert werden sollte. Öffentlich sei behauptet worden, dass das Risiko gering war, intern sei man aber zu einem anderen Schluss gekommen. Das Geld wurde fast ausschließlich in Alameda Research, einen Hedgefonds, der später mit der Kryptobörse FTX kollabiert ist. Als die Beteiligten den Wert von Genesis intern auf Ramschstatus herabgestuft haben, sei die Kundschaft nicht informiert worden.

Wie das Büro von James jetzt erläutert, soll nach der Genehmigung der Einigung durch das zuständige Konkursgericht ein Topf für die Geschädigten von Genesis eingerichtet werden. Darin soll Geld der bankrotten Firma beziehungsweise Einnahmen aus Verkäufen von Vermögenswerten fließen, um die Geschädigten zu entschädigen. Erhalten sollen sie jeweils so viel, wie ihre an Genesis übertragenen Kryptovermögen heute wert wären, also wegen der jüngsten Krypto-Rallye insgesamt sicher mehr als die 1,1 Milliarden US-Dollar, die James als Schadenssumme genannt hat. Die maximal einzuzahlende Summe wurde dabei auf zwei Milliarden US-Dollar begrenzt. James spricht von einer "historischen Einigung". Genesis wird es außerdem untersagt, in New York zu operieren.

(mho)